Motorrad einwintern Deluxe + Wunderlich BMW GS-Zubehör

Zweirad überwintern richtig gemacht: 10 Tipps zur Vorbereitung, Pflege und Lagerung: Viele Biker legen im Herbst ihr Motorrad still, um Versicherungsprämien zu sparen oder weil sie im Winter wegen Kälte, Streusplitt und -salz ohnehin damit nicht fahren. Wer im Frühjahr wieder geschmeidig durchstarten möchte, ohne sein blaues Wunder zu erleben (Startschwierigkeiten, Batterie kaputt, Rost, etc.), der tut gut daran, so viele der folgenden Tipps wie möglich zu befolgen.

Vorbereitung
Das Motorrad sollte nur gut gereinigt in die Winterpause gehen, damit der Lack und andere Teile während der langen Standzeit nicht angegriffen werden. Aber die Maschine benötigt noch mehr Zuwendung. Am besten beginnen wir das Prozedere bei der nächstgelegenen Tankstelle.

1. Volltanken: Metalltanks sollten randvoll sein, um einen Rostbefall der Tankinnenseite zu vermeiden. Wer einen Kunststofftank besitzt, kann davon absehen, da der Sprit durch eine lange Lagerung nicht unbedingt besser wird. Steht die Maschine nur ein paar Monate am Stück, kann der Sprit jedoch bedenkenlos weiterverwendet werden und man hat für die erste Saisonausfahrt gleich einen vollen Tank.

2. Kraftstoffsystem schützen: Spezielle Additive (Benzin-Stabilisatoren), welche dem Benzin beigegeben werden, konservieren und schützen den Kraftstoff vor Alterung und Oxidation. Bei modernen Motorrädern mit Einspritzung verhindern sie zudem mögliche Korrosionen im gesamten Kraftstoffsystem.
Aber auch bei Vergasermodellen wirken sich diese Additive reinigend auf Düsen, Kanäle und Bohrungen aus. Dennoch sollten die Schwimmerkammern des Vergasers vollständig entleert werden, da innerhalb des Vergasers verdunstetes Benzin harzige Rückstände hinterlässt, die im Frühjahr zu Startschwierigkeiten und unrundem Motorlauf führen können.

3. Reifendruck erhöhen: Per Reifendruckgerät verpassen wir beiden Reifen einen etwas überhöhten Druck, um sogenannten Standplatten vorzubeugen. 0,5 bar über der Herstellerangabe sind unbedenklich und absolut ausreichend. Im Falle der aktuellen BMW R 1200/50 GS wären das 2,8 bar vorne und 3,4 bar hinten.

Pflegetipps
Entsprechend präpariert fahren wir vorsichtig (Reifendruck!) und auf direktem Wege zur Garage. Dort angekommen, nutzen die ganz Peniblen den noch warmen Motor und führen einen Ölwechsel durch.

4. Ölwechsel (optional für den Connaisseur): Altes Öl enthält aggressive Verbrennungsrückstände, die während der Standzeit Kolben, Laufflächen und Lager angreifen können. Immer Dichtring und Ölfilter mit austauschen.

5. Reinigung: Es folgt eine gründliche Reinigung, bei der wir besonderes Augenmerk auf entlegene Stellen richten (unterhalb des Tanks, der Verkleidung, Sitzbank, Zwischenräume etc.). Sollten etwaige Roststellen zum Vorschein kommen, schleifen wir diese gründlich nach und lackieren sie mit einer Rostschutzgrundierung und anschließend mit Sprüh- oder Tupflack, damit sich die Korrosion nicht über den Winter ausdehnt. Die Kette befreien wir von Ablagerungen und schmirgelnden Steinchen und reinigen sie mit einem speziellen Kettenreiniger (Hinweis: keine Kettenreinigungsgeräte verwenden).

6. Konservierung: Nachdem die Maschine wieder völlig trocken ist, behandeln wir sämtliche Verkleidungsteile inkl. Scheibe, Tank, Heck und Motorschutz mit einem guten Hartwachs-Konservierer für Lackteile. Zudem gibt es für Motor, Rahmen, Schweißnähte, Auspuff, Fahrwerk und sämtliche Metallteile spezielle Korrosions-Schutzsprays (alternativ auch säurefreies Fett wie Vaseline), welches wir dünn auftragen, ohne es anschließend wegzupolieren. Achtung: Bremsscheiben, -beläge und Reifen vor sämtlichen Konservierungsmitteln gut schützen.

7. Schmieren: Die zuvor gesäuberte Kette wird mit hochwertigem Kettenspray geschmiert. Dabei sprühen wir das Spray immer auf die innere Seite des unteren Kettentrumms und drehen dabei das entlastete Hinterrad langsam von Hand. Außerdem fetten bzw. ölen wir sorgfältig alle beweglichen Gelenkstellen von Bremshebel, Kupplungshebel, Fußrasten, Haupt- und Seitenständer. Nerds geben in jedes Zündkerzenloch ein kleines Löffelchen Motoröl und verstopfen den Auspuff mit einem öligen Lappen (Hinweis: Fahrzeug muss vollständig abgekühlt sein).

8. Batterie warten (Deluxe): Wer eine Steckdose in der Nähe des abgestellten Motorrads sowie ein intelligentes Batterieladegerät sein Eigen nennt, steckt dieses an die Bordsteckdose (Achtung: auf Kompatibilität achten, insbesondere bei CAN-Bus-Systemen) und erfreut sich der vollautomatischen Batteriepflege sowie einer längeren Batterie-Lebensdauer.
Ansonsten sollte die Batterie abgeklemmt oder besser ausgebaut und trocken gelagert werden. Allerdings kann es dabei, neben dem teilweise erheblichen Arbeitsaufwand, zum Löschen des Fehlerspeichers, zur Rücksetzung der Adaptionswerte und dem Verlust von Softwareeinstellungen kommen.

Lagerung
Zum Stilllegen der Maschine eignet sich am besten eine trockene und gut belüftete Garage mit Stromanschluss (Deluxe). Hier lässt sich das Bike, mit einem leichten Tuch geschützt und an dem passenden Batterie-Ladegerät angeschlossen, sicher und komfortabel über den Winter bringen.
Sollte keine Garage vorhanden sein, ist es auch möglich, das Motorrad im Freien unter einer dicken, funktionellen Outdoor-Plane zu überwintern. Allerdings sollte diese an trockenen Tagen ab und an entfernt werden, um gebildetes Kondenswasser ablüften zu lassen.

9. Aufbocken: Um Druckstellen zu vermeiden, wäre es optimal, die Maschine vollständig aufgebockt zu lagern, damit die Räder nicht den Boden berühren. Ist ein Hauptständer vorhanden, unterstützt man das Heck mit zusätzlichen Gewichten (beispielsweise Steinen oder Holzblöcken in den Seitenkoffern). Fehlt ein Hauptständer, empfehlen sich Montageständer.
Ist es nicht möglich, das Motorrad so zu lagern, sollten die Räder mehrmals während der Stilllegungsperiode in eine andere Position gedreht werden. Außerdem werden festklebende Bremsbeläge bzw. Flecken an den Bremsscheiben vermieden.

10. Motorrad abdecken: Steht das Fahrzeug im Trockenen, so reicht grundsätzlich eine dünne Staubschutz-Abdeckhaube aus. Allerdings muss diese atmungsaktiv sein, um die Kondensierung von Feuchtigkeit auf den Metallteilen zu vermeiden, und darf keinesfalls chemisch mit Pflegemittelresten oder Sprühöl reagieren.
Muss das Bike draußen überwintern, so ist eine Outdoor-Abdeckhaube Pflicht. Diese sollte atmungsaktiv sein und über entsprechend dimensionierte Belüftungsöffnungen verfügen. Gelegentliches Abnehmen und Ablüften wird einem jedoch – je nach Witterung – nicht erspart bleiben.

Deluxe-Inbetriebnahme nach der Winterpause
1. Motorrad abdecken und die oberflächliche Korrosions-Schutzschicht auf den blanken Metallteilen mit einem weichen Tuch abwischen. (Hinweis: kein Benzin oder ähnliche Lösungsmittel verwenden!)
2. Batterieladegerät ausstecken
3. Reifendruck korrigieren
4. Motor starten
5. Ausfahren

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