Die Hypermotard 698 Mono bringt ein besonders umfangreiches und ausgefeiltes Elektronikpaket mit, das in diesem Segment Maßstäbe setzt. Ducati hat dafür Technologien aus der Panigale übernommen und neue Strategien für Kurven-ABS und Wheelie Control gezielt für den Einsatz in ihrer Einzylinder-Supermoto weiterentwickelt.
Die perfekte Balance zwischen Drehmoment und Gravitation
Traditionell sind Wheelie-Control-Systeme darauf ausgelegt, das Vorderrad möglichst schnell wieder auf den Boden zu bringen. Der Fokus liegt dabei auf Rundenzeiten und Fahrstabilität. Ducatis neu entwickelte Wheelie-Assist-Strategie ermöglicht es hingegen, das Vorderrad bewusst länger in der Luft zu halten, ohne dass dabei die Kontrolle verloren geht.
Früher war dafür viel Übung, Mut und das entsprechende Risiko nötig. Heute übernimmt ein intelligentes Zusammenspiel aus Sensorik, Elektronik und Regelstrategie diese Aufgabe. Das System analysiert in Echtzeit Parameter wie Beschleunigung, Neigungswinkel und Motordrehmoment. Es greift bei Bedarf dezent ein und verhindert Überschläge, ohne das typische Fahrgefühl zu verfälschen.
Ducati Wheelie Assist (DWC mit Wheelie Assist-Strategie)
Der Ducati Wheelie Assist ist eine elektronische Unterstützung für kontrollierte Wheelies, die ausschließlich für die Rennstrecke konzipiert wurde. Das System ist Teil der speziellen Ducati Performance DWC-Software und nur in Kombination mit der Termignoni-Racing-Komplettanlage erhältlich.
Die Funktionsweise: Das System reguliert den Wheelie-Winkel dynamisch, indem es das Motordrehmoment entsprechend anpasst. Der Fahrer muss den Power- oder Kupplungs-Wheelie zunächst selbst einleiten – sprich: das Vorderrad lupfen. Ab diesem Moment greift die Elektronik ein, steuert die Gasannahme und sorgt dafür, dass das Vorderrad leicht und kontrolliert steigt und der Wheelie möglichst lange stabil bleibt.
Mit aktiviertem Ducati Quickshifter (DQS) lässt sich der Wheelie sogar bis in den dritten Gang (oder bis zum jeweiligen Drehzahlbegrenzer) halten, ohne das Vorderrad zu senken. Die Software erkennt kritische Situationen über Sensoren und bricht den Vorgang per Motorbremse sanft ab, wenn’s zu wild wird.
Meine Einstellungen im Riding Mode „Sport“:
ABS 2 * DTC 1 * EBC 1 * DWC 1
Eine hundertprozentige Garantie, dass sich das Motorrad nicht doch überschlägt, gibt’s natürlich nicht. Die Wheelie-Kontrolle lebt vom feinen Spiel zwischen Drehmoment und Motorbremse, doch genau dieses Zusammenspiel kann bei Bodenwellen, Gefällen oder Rampen aus dem Gleichgewicht geraten.In solchen Momenten ist die Elektronik oft nicht schnell genug.
Deshalb gilt: Der rechte Fuß bleibt einsatzbereit über der Hinterradbremse. Wer fliegt, sollte auch landen können. Auf ebener Strecke hingegen steht dem epischen Wheelie nichts im Weg – inklusive dem obligatorischen breiten Grinsen unterm Helm.



